Väter wissen oft gar nicht, wie wichtig sie für ihre Kinder sind

Vati FussgängerzoneAuch wenn er im Vergleich zum Muttertag fast verblasst: Morgen ist Vatertag! Die Wichtigkeit von Vätern für ihre Töchter und Söhne ist weit mehr als man(n) denkt.
Erfahrungen aus vielen Studien zeigen eindeutig:
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinder Mutter und Vater.

Vaterlos aufwachsende Kinder weisen oft Einschränkungen in ihrer Identitäts- und Selbstwertentwicklung, in ihrer Bindungs- und Beziehungsfähigkeit und in ihrer Leistungsfähigkeit auf. Viele Väter wissen leider nicht, wie wichtig sie dabei sind. –Eine der biologischen Grundaufgaben des Vaterseins liegt im Schützen und Anerkennen der Kinder.
Je älter Kinder werden, umso mehr suchen sie die Anerkennung des Vaters. Kinder, die den Stolz der Väter spüren, strahlen mehr Selbstsicherheit aus und ersparen sich deshalb manchen jugendlichen Leichtsinn.
Mädchen, die eine gute Vaterbindung haben, gehen als Jugendliche mit Beziehungen viel umsichtiger um und suchen auch nicht blind die Bestätigung von jungen Männern.

Töchter beziehen zu einem Großteil ihr Selbstbild als Frau über den Vater.
Der Vater sollte der erste Mann in ihrem Leben sein, der ihnen das Gefühl gibt, wichtig zu sein, indem er
Aufmerksamkeit schenkt. In vaterlosen Familien fehlen oft Modelle für Geschlechterrollen.
Buben sind unsicher, wie sie sich als Buben verhalten sollen, und haben auch Schwierigkeiten im Umgang mit Mädchen.

Es hat gravierende Auswirkungen, wenn der Vater fehlt.
Die Beziehung zum Vater ermöglicht dem Kind wichtige Ablösungsschritte von der Mutter.
Wenn es einen Konflikt mit der Mutter gibt, spürt das Kind, dass der Vater eine zweite Sicherheit gebende Person ist. Gibt es nur eine Bezugsperson, kommt es meist zu einer Überbindung an den vorhandenen Elternteil.
Diese Kinder ertragen es oft nicht, Aufmerksamkeit zu teilen, und möchten Exklusivität in Beziehungen herstellen.

Stichwort Patchwork-Familie: Väter sind nicht austauschbar oder ersetzbar.
Kinder können auch von anderen männlichen Bezugspersonen wie Patchwork-Papa oder Großvater profitieren, die als Vorbild dienen. Aber sie können den leiblichen Elternteil nur teilweise ersetzen. Studien belegen, dass es Kindern am schlechtesten geht, wenn sie zugunsten einer neuen Beziehung auf die gewachsene Beziehung zum Vater verzichten sollen. Deswegen soll auch in Patchwork-Familien der Kontakt zum leiblichen Vater immer bestehen bleiben.

Vatersein trotz Scheidung ist nicht einfach. Viele Mütter stellen sich die Frage: Wie viel Papa braucht ein Kind?
Die Bereitschaft der Eltern, in Verbindung zu bleiben und den anderen in die elterlichen Aktivitäten
einzubeziehen, ist aus Kindersicht unverzichtbar. Beim Vatersein geht es weniger um die Quantität als um die Qualität der Beziehung. Väter, die anwesend, aber nicht ansprechbar sind, sind alles andere als förderlich.

Wie viel Zeit sollten Väter mit ihren Kindern verbringen?
Je jünger das Kind ist, desto häufiger sollte der Kontakt stattfinden. Kleine Kinder erfahren die tatsächliche
Zuwendung des Elternteils als Liebe. Sie haben das Gefühl: Wer sich um mich kümmert, liebt mich – wer nicht da ist, liebt mich nicht. Väter, die mit ihren kleinen Kindern nicht zusammenleben, sollten darauf achten, dass sie so häufig wie möglich Kontakt zu ihnen aufnehmen.
Häufige kurze Kontakte haben sich besser bewährt als ein langer Kontakt in größerem Abstand.

2 Kommentare zu „Väter wissen oft gar nicht, wie wichtig sie für ihre Kinder sind“

  • Gute Beobachtungen! Mein Vater ist gestorben als ich zwölf war und vorher hatte ich nie bewusst mitgekriegt, in was für Dingen ich mich alles an ihm orientiert habe. Als er weg war, gab es schon ein ziemliches Loch in meiner Entwicklung kann ich aus heutiger Sicht sagen.

  • Natürlich ist es für Kinder wichtig eine Vaterfigur zu haben, allerdings scheint es, das manch ein Kind ohne seinen leiblichen Vater besser dran ist. Wie bei so vielem kann man hier natürlich auch nichts über einen Kamm scheren.

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