Jamie ist jetzt ein fröhliches Kind
ASCHAFFENBURG/HASSELROTH. Man will sich gar nicht vorstellen, wie es dem kleinen Jamie ohne den mutigen Einsatz von Moein Ramezani und Marc Kohlert aus Aschaffenburg heute ginge… Vor zwei Jahren sind die beiden Angestellten in einem Elektromarkt auf den schlimmen Zustand des Kindes aufmerksam geworden und verständigten das Jugendamt. Das deckte die brutalen Taten des drogenabhängigen Lebensgefährten von Jamies Mutter auf. Heute lebt Jamie bei seinem leiblichen Vater in Hasselroth. — Für die Pflege seines Sohnes musste der sogar seine gute berufliche Position aufgeben.
„Ich fiel aus allen Wolken, als Jamies Mutter anrief und fragte, ob ich den Kleinen geschlagen hätte – das Jugendamt wäre da gewesen und er sei jetzt im Krankenhaus“, erinnert sich Jamies leiblicher Vater. Seine ehemalige Lebensgefährtin, von der er damals schon in Trennung lebte, wollte ihm unterstellen, was in Wahrheit ihr neuer kokainsüchtiger Freund dem Jungen angetan hatte. Der Vater sah sein Kind zuvor zwei Wochen nicht, in dieser Zeit passierte es: Der 21 Monate alte Jamie bekam Würgemale, Schnittwunden und blaue Flecken am ganzen Körper zugefügt. „Ich kam ins Krankenhaus und sah mein Kind verletzt von oben bis unten und mir war klar, dass ich sofort das alleinige Sorgerecht für Jamie bekommen muss.“
„Nachts war es am Schlimmsten“
Es folgte die härteste Zeit seines Lebens. Jamies Mutter und ihr Lebensgefährte wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, Jamies Papa kündigte seinen Job in einer gehobenen Hotelgastronomie und zog von Aschaffenburg weg. Zweimal in der Woche musste er mit dem Kleinen zur ärztlichen Kontrolle, Therapie und Kur standen auf der Tagesordnung. „Die Nächte waren am schlimmsten, Jamie weinte, hatte Albträume. Ich musste nachts mit ihm Auto fahren, dass er einschlafen konnte“, so der besorgte Vater. Kein anderer außer ihm durfte ihn anfassen.
Aber der junge Papa, selbst erst 23 Jahre alt, stand bald ohne Geld und mit Schulden da, musste noch drei Monatsmieten seiner alten Wohnung abbezahlen, hatte keine Einkünfte mehr. Also nahm er einen neuen Job als stellvertretender Restaurantleiter an. Das ging nur einige Monate gut – Jamie brauchte ihn mehr.
„Ich bin so dankbar“
Heute ist Jamie ein glückliches, kleines Kind. „Seit er in den Kindergarten geht, blüht er auf. Sprachlich und gesundheitlich ist alles in Ordnung. Aber natürlich fehlt ihm der Bezug zur Mutter. Als ich ihn einmal aus dem Kindergarten abholte, fragte er: ‚Papa, warum holt mich nicht die Mama ab, bei den anderen Kindern machen das auch die Mamas’.“ Jamies Mutter darf das Kind besuchen, macht aber nicht allzu oft Gebrauch davon. „Mir ist es wichtig, dass er weiß, wer seine Mutter ist, trotz allem. Ich zeige ihm Bilder von ihr“, erklärt uns der Papa. Finanziell geht es den beiden immer noch nicht gut. Der allein erziehende Vater lebt von Sozialleistungen, jobbt nebenbei in einem Restaurant. Unterstützt wird er von seinen Eltern und seiner neuen Lebensgefährtin. Den einen „Retter“ des Kleinen haben Jamie und sein Papa in diesem Sommer getroffen. „Moein Ramezani hat mit uns einen schönen Tag verlebt. Ich bin den beiden unendlich dankbar, dass sie meinem Sohn geholfen haben.“
Quelle: Primavera24
Schoener Blog, gefaellt mir sehr gut. Auch nette Themen.