Archiv für August 2010
Die Vaterrolle am Wochenende
Steigende Scheidungszahlen und außereheliche Geburten: Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen ohne den Vater als feste Bezugsperson auf. Er wird bestenfalls zum Wochenendvati, der in zwei Tagen nachholen möchte, was andere ständig haben: Nähe zum Kind, Vertrautheit, Freude. Ständiges Programm ist eher kontraproduktiv. Auch beim Vater sollte ein Stück Alltag herrschen.
Meistens muss der Papa nach einer Trennung den Möbelwagen bestellen. Nach einer Studie des Bremer Soziologen Gerhard Amendt haben viele Väter große Probleme mit der Trennung von ihren Kindern. “Fast 60 Prozent der befragten Männer gaben an, fix und fertig gewesen zu sein. Viele von ihnen wussten nicht, wie es in ihrem Leben weitergehen soll”, fasst Amendt das Ergebnis zusammen. — Hier weiterlesen
Kinder brauchen Musik, Spiel und Tanz
Ob Melodien aus der kleinen Spieluhr oder das beruhigende Wiegenlied. Ob ausgelassene Tänze zum Bi-Ba-Butzemann oder erste Experimente an Instrumenten wie Gitarre oder Klavier – Kinder lernen durch Musik und sie begleitet jedes Kinderleben.
Jeder Mensch ist musikalisch, ob er das weiß und sein will oder nicht! In jedem Kind musiziert es von Geburt an, jeder Mensch ist für die Musik geboren. Die Musikalität gehört sozusagen zur menschlichen Grundausstattung, sie ist wie die Sprache des Menschen immer auch Erleben, Ausdruck, Symbol, Kultur, ja Lebensexistentiell. — Hier weiterlesen
Ein Vater kämpft für seinen Sohn
Schmale Brille, lichtes Haar, blasser Teint – wie ein typischer Held sieht Detlef Fürste nicht gerade aus. Doch manch einer sieht in ihm genau das. Der 45-Jährige aus dem ostwestfälischen Bad Oeynhausen gilt seit dieser Woche als Vorkämpfer der unverheirateten Väter.
Er war es, der mit seiner Klage vor dem Bundesverfassungsgericht das bahnbrechende Sorgerechtsurteil erstritten hat. Nun sollen Väter, die nie mit der Mutter ihres Kindes verheiratet waren, auch ohne Zustimmung ihrer Ex-Partnerin die “elterliche Sorge” für gemeinsame Kinder erhalten können.
Jahrelang hat sich Detlef Fürste als Erzeuger ohne Rechte gefühlt, jetzt hat ihm das oberste deutsche Gericht Recht gegeben. Dass ihrer Klage stattgegeben wurde, erfuhren Vater und Sohn im Urlaub an der Nordsee. “Ich sehe das Urteil nicht nur als Erfolg für uns beide, sondern als Gewinn für viele Väter und Kinder in Deutschland”, kommentierte er den Spruch der Karlsruher Richter. — Hier weiterlesen
Alleinerziehen bleibt wohl leider immer noch Frauensache
Zwar muss das Bild der armen und abhängigen Mutter relativiert werden. Aber wie der jüngste Mikrozensus zeigt, sind bisher leider nur zehn Prozent der Alleinerziehenden Männer.
Die Nachrichten über Alleinerziehende sind meist trist: wenig Geld, oft von Hartz IV lebend, und eine Menge anderer, davon abhängiger Probleme, für deren Lösung sie die Hilfe der Jugendämter brauchen. Stimmt alles, hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im jüngsten Mikrozensus festgestellt. Aber es hat auch Daten herausgefiltert, die das landläufige Bild der von Sozialtransfers abhängigen alleinstehenden Mutter korrigieren. — Hier weiterlesen
Bericht aus dem Familienzentrum – Ferien mit Papa
Patricks Vater ist arbeitslos und geht seit zwei Jahren kaum aus dem Haus. Werden Patricks Ferien ihn herauslocken? Elisabet Cantero erzählt von ihrer Arbeit im Familienzentrum. Ein Bericht von Zeit – Online.
„Papa, hast Du Bonbons?“, ruft der zwölfjährige Patrick hoch zum Balkon.
„Was?“
„Hast du Bonbons?“
„Nee.“
„Hast du Kaugummi?“
„Was?“
„Hast du Kaugummi?“
„Nee.“
„Papa, hast du Geld, hast du 50 Cent?“
Keine Antwort.
„Ach Mensch Papa, du hast ja gar nichts.“
Verfassungsgericht gibt ledigen Vätern mehr Rechte
Unverheiratete Väter können ab sofort das Sorgerecht für ihr Kind auch gegen den Willen der Mutter vor Gericht erstreiten. Mit diesem Urteil hat das Bundesverfassungsgericht die Rechte lediger Väter gestärkt.
Bisher konnte der Vater nur dann das Sorgerecht für sein Kind erhalten, wenn die Mutter einverstanden war. Ohne ihre Zustimmung gab es auch keine gerichtliche Überprüfung. Somit hatten Väter nichtehelicher Kinder keine Chance auf das Sorgerecht. — Hier weiterlesen
Die Distanz zum Kind ist oft unfreiwillig
Die Bremer Universität hat sich in einer Studie eine weithin unerforschte Gruppe vorgenommen – Väter nach Trennungen. Ein Ergebnis: Besonders Väter von geringer Bildung und Finanzkraft verlieren den Kontakt zu ihrem Kind.
Im Scheidungsfilm “Väter” von Dani Levy kämpfte Vater Marco darum, seinen Sohn auch nach Trennung und eigenem Fehlverhalten zu sehen. Im Kino letztlich mit Erfolg. Doch im realen Leben steht es um die Rechte der Scheidungsväter eher weniger gut. Die Hälfte von ihnen hat nach Trennung oder Scheidung wenig bis gar keinen Kontakt zu den Kindern. Hier weiterlesen
Wenn Väter um ihre Kinder kämpfen
Väter-Selbsthilfegruppen und -Vereine erhalten derzeit wachsenden Zuspruch. Denn immer mehr Väter kämpfen nach der Trennung um das Recht, ihre Kinder regelmäßig zu sehen. Viele Mütter betrachten das Kind als IHR Kind.
Ein Jahr nach der Trennung verliert ca. die Hälfte aller Väter den Kontakt zu ihren Kindern. Immer mehr Männer wollen jedoch mehr als die Geldquelle sein und organisieren sich in einer der immer zahlreicheren Vätergruppen. Hauptanliegen des Vereins “Väteraufbruch für Kinder e.V.” und seiner Mitglieder ist es, nach einer Trennung die Beziehung der Kinder zu beiden Eltern aufrecht zu erhalten. — Hier weiterlesen
Immer mehr Kinder wachsen ohne Vater auf
In Deutschland ziehen immer mehr Mütter ihre Kinder alleine groß. Wie aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, leben in jeder fünften Familie Kinder mit nur einem Elternteil. Vor 13 Jahren betraf diese Situation nur jede siebte Familie. Im Osten ist der Anteil Alleinerziehender noch deutlich höher als im Westen. In Großstädten gibt es mehr Single-Mütter und -Väter als auf dem Land.
Alleinerziehen ist vor allem Frauensache: Der Anteil der alleinerziehenden Väter ist seit 1996 von damals 13 auf heute zehn Prozent gesunken. — Hier weiterlesen
Wer hat denn da noch Lust aufs Kinderkriegen?
Deutschland ist Schlusslicht in puncto Geburtenrate: In keinem europäischen Land wurden 2009 so wenig Kinder geboren. Das ist auch absolut kein Wunder:
Ein Gesetzentwurf aus dem Familienministerium sieht nun vor, dass jetzt sogar Minijobbern das Elterngeld gestrichen werden soll. Auch wer wegen seines geringen Einkommens zusätzlich Hartz-IV-Leistungen erhält, soll dem Papier zufolge bis zu 300 Euro weniger Elterngeld bekommen. — Hier weiterlesen