Warum Wochenendvati

Als Wochenendväter werden Väter bezeichnet, die ihre Kinder freiwillig oder unfreiwillig nur am Wochenende sehen. Vom Gericht üblich ist meist ein 14-Tage-Rythmus. In diesem Blog geht es um Kinder, denen die Beziehung zu ihrem Vater immer wieder verwehrt wird. Um Männer, die sich nach der Trennung von der Partnerin als Elternteil zweiter Klasse fühlen.

Natürlich gibt es sie leider noch – jene Männer, die nach einer Trennung ihrer alten Familie Unterhalt schuldig bleiben. Die unzuverlässig sind, sich nicht an Besuchsregelungen für das Kind halten oder sich sogar ganz verabschieden von ihrer Vaterrolle. Und die im schlimmsten Fall sogar Gewalt ausüben – in welcher Form auch immer.

Doch es gibt auch andere – Männer, die nach einer Trennung gerne weiter Vater wären, denen aber immer wieder Hürden vor die Füße geworfen werden. Viele Wochenendväter müssen immer wieder darum kämpfen, dass ihnen die Vaterschaft nicht abhanden kommt.  Dieser Kampf übersteigt oft auch die Kräfte. Viele Väter reagieren nicht nur psychisch, sondern auch psychosomatisch auf diese oft hilflosen Situationen. Beeinträchtigungen im Berufsleben, gesundheitliche und psychologische Probleme. Diese Väter sind in den vergangenen Jahren wesentlich präsenter geworden. Die Rolle des Mannes und des Vaters hat sich in den vergangenen Jahren sehr geändert. Wir wollen aktiv mitgestalten am Familienleben.

Dass sich mit einer Trennung alles ändern kann, habe ich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wegen Problemen mit der Ex-Frau, die auch schon als jugendliche von ihrem Vater entfremdet wurde und den immer wiederkehrenden Aussetzungen des Besuchs- und Ferienrechtes unseres gemeinsamen Kindes habe ich diesen Blog “Wochenendvati.de” erstellt, um aktuelle Nachrichten und Informationen mit anderen Männern auszutauschen, die ein Gefühl eint – sie fühlen sich als Elternteil zweiter Klasse. Ich möchte ihnen Mut machen, sich für ihre Kinder weiter einzusetzen.

Es gibt Väter, die ihr Kind seit Jahren nicht gesehen haben, weil Besuchsregelungen einfach nicht eingehalten und immer wieder ausgesetzt werden. Was uns ausgebremsten Vätern besonders ärgert: Dass die Behörden oft sehr langsam  etwas tun, wenn Mütter Besuchsregelungen sabotieren. Daß Familiengerichtsprozesse oft zu lange dauern würden. Und daß sie im schlimmsten Fall mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs des Kindes konfrontiert werden – nur, weil der “Rosenkrieg” gerade ausartet.

Dabei wird von den Behörden oft noch eines übersehen – dass nämlich das Kind, auch wenn die Eltern getrennt sind, ein Recht auf beide Elternteile, auf Mutter und Vater, hat.
Bei manchen Gerichten und auch den Jugendämtern herrscht vielfach noch die veraltete Meinung, dass nur die Mutter für das Kind wichtig ist. Dabei braucht das Kind beide – Mutter und Vater. Wenn der Kontakt zum leiblichen Papa abbricht, ist das ein Trauma für das Kind. Dies sagt auch der Autor des Buches „Vater bleiben – auch nach der Trennung“ vom Salzburger Psychotherapeuten Peter Ballnik (mgv-Verlag).

Mir geht es zu aller erst um die Rechte der Kinder. Was aber sicher nicht geht: dass der vom Kind getrennt lebende Elternteil vom Sohn oder der Tochter entfremdet wird, weil die Verfahren so lange dauern oder er zu wenig Handhabe hat, um das ihm und besonders seinem Kind zustehende Besuchsrecht durchzusetzen“.

Kinder haben, davon bin ich zutiefst und aus vollem Herzen überzeugt, grundsätzlich ein Recht auf beide Elternteile.
Wir möchten einfach nur Väter sein.

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